Geschichte

Alvesse, Alvedissem ist erstmalig in dem Lehensregister der Edelherren von Meinersen aus dem Jahre 1220 erwähnt. Der Jacobigraben, ein kleines Nebenflüsschen der Erse, hat vermutlich die ersten Siedler veranlasst, sich hier niederzulassen. Aus dem Dorf „Bromme“, das nur wenige hundert Meter entfernt an der Erse gelegen hat und zur Wüstung wurde, haben sich wahrscheinlich frühere Bewohner „Im Oberdorf“ angesiedelt. In Alvesse selbst erinnert an diese Wüstung nichts mehr. Nahe der ehemaligen Wüstung gibt es in der Gemarkung Wipshausen/Horst, die Flurbezeichnungen Brommer Kamp, Brommer Forst, sowie die Brommer Wiesen in der Gemarkung Rietze.

1781 Kurhannoversche Landesaufnahme Amt Meinersen_Alvesse

Alvesse Kurhannoversche Landesaufnahme von 1781

Das frühe Alvesse lag im altsächsischen Gau ‚Flutwidde‘. Später gehörte es von 1532 – 1885 zur Gografschaft Edemissen, einem Unterbezirk des lüneburgschen Amtes Meinersen. Im Jahre 1885 wurde der Landkreis Peine gebildet, indem sich die Gografschaft mit dem Amte Peine zusammenschloss, 1965 erfolgte der Zusammenschluss der selbstständigen Gemeinden Edemissen, Alvesse, Blumenhagen, Mödesse, Voigtholz-Ahlemissen, sowie Oedesse seit 1971 zur Samtgemeinde Edemissen. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen kam es 1974 zur Bildung der Gemeinde Edemissen, bestehend aus insgesamt 14 Ortschaften.

Alvesse gliedert sich in die Ortsteile Oberdorf, Papenhorst, Bohlen, Erholung und Siedlung. Der Ortsteil Erholung entwickelte sich ab 1902 und die Siedlung mit dem Bau der Schule ab 1958. Weitere Bebauung erfolgte in der Stummelriede und in der Bohlstraße in der Nähe des Friedhofes.

Auf der Papenhorst stand die von Karl Boes erbaute Bockwindmühle. Nach der Stilllegung im Jahr 1958 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt, später demontiert und im Hessenpark bei Usingen am Taunus wieder aufgebaut. Dort steht die Mühle nun, sorgfältig restauriert, und ihre Flügel drehen sich im Wind.

Alvesse Karte KSK

Karte aus dem Jubiläumsbuch der Kreissparkasse

Mit den Nachbardörfern Rietze und Voigtholz-Ahlemissen wird ein gemeinsamer Ortsrat gebildet, auf dessen Initiative ein Wanderweg, der „Schönewinkel“, durch Feld und Flur angelegt wurde. Die Einwohner kommen oft zusammen, denn im Ort gibt es einen Schützenverein, die Landfrauen, den Sozialverband, die Freiwillige Feuerwehr, die Junggesellschaft und den Sportverein.

Speziell für Alvesse ist das Baumkomitee tätig. Es pflegt den zentralgelegenen Wappenbaumplatz mit dem ansehnlichen Heimat- und Wappenbaum. Hier werden das Maibaumfest, und zu Weihnachten die Aufstellung des Weihnachtsbaumes mit den Einwohnern gefeiert.

Im Februar 1962 wurde der Grundstein für eine schlichte, zweckmäßige Kapelle gelegt.  Dieses haben die Alvesser 2012 mit einem Festgottesdienst zur Grundsteinlegung ihrer Kapelle vor 50 Jahren gefeiert. Das Jubiläum zur Einweihung der Kapelle steht im Jahr 2013 an.

Die Kapelle bildet auf ihrem Standort den zentralen Mittelpunkt des Ortes. Mit der Anlage des Ehrenmales daneben und dem Wappenbaumplatz gegenüber ergibt es zusammen eine attraktive Gesamtanlage.

Schulische Angebote, Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf sowie eine umfängliche Versorgung mit Ärzten und Apotheken findet man im Zentralort Edemissen oder im Nachbarort Wipshausen, wo die für Alvesse zuständige Grundschule ist. Die Kindergärten sind auf privater Basis mit PKW erreichbar, im schulischen Bereich ist ein auf die Schulen abgestimmter öffentlicher Busverkehr eingerichtet

Das ehemalige Schulgebäude wurde nach der Schließung im Jahr 1979 als Heimatmuseum der Gemeinde Edemissen, und später als Wohnheim für Asylbewerber genutzt.

Im Anschluss an den Leerstand gab es ein Vermietung an die Firma Windstrom, die das Gebäude auch gekauft hat. Heute ist hier das Stammhaus der Windstrom Unternehmensgruppe. Handwerksbetriebe, sowie Firmen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen sind in Alvesse ansässig. Gemeinsam unterstützen sie die Veranstaltungen und Aktivitäten der ansässigen Vereine.

Aus dem ursprünglichen „Bauerndorf“ und den damals ansässigen Hofbesitzern ist nur noch ein Vollerwerbsbetrieb mit Viehhaltung übrig geblieben.